Barrierefrei durch den Südosten der USA
USA mit Rollstuhl
Einleitung
Diese Reise war für mich etwas ganz Besonderes 😊. Wir haben Atlanta, Savannah und Hilton Head Island besucht – drei sehr unterschiedliche Orte, die auf ihre eigene Art beeindruckend waren.
Besonders spannend: Ich war mit Rollstuhl und Rollator unterwegs, und genau darum soll es hier gehen.
Ich möchte euch in diesem Beitrag nicht nur erzählen, was wir alles erlebt haben, sondern vor allem, wie barrierefrei das Reisen in den USA wirklich ist 💬. Vielleicht seid ihr selbst betroffen oder plant eine Reise mit einer Begleitperson im Rollstuhl – dann findet ihr hier hoffentlich viele praktische Tipps und ehrliche Eindrücke 💡.
Anreise & Einreise
Wir sind mit Lufthansa direkt von Frankfurt nach Atlanta geflogen. Der Flug selbst war angenehm, und wie immer habe ich vorher den Service „WCHR“ angemeldet – das ist der Rollstuhlservice bis zur Flugzeugtür. Wenn ihr nicht genau wisst, was das bedeutet: Schaut gern in mein Lexikon 😊 Dort erkläre ich die Abkürzung ausführlich.
Für die Einreise in die USA braucht man die elektronische Einreisegenehmigung, das sogenannte ESTA. Wir haben das vorab online beantragt. Im Jahr 2023 hat das 14 US-Dollar gekostet und war zwei Jahre gültig 🧾
In Atlanta angekommen, mussten wir natürlich durch die Einreisekontrolle. Das hat diesmal etwas länger gedauert – kein Wunder, denn der Flughafen in Atlanta ist der größte der Welt, gemessen am Passagieraufkommen ✈️
Noch ein wichtiger Punkt für alle, die mit Hilfsmitteln reisen: Wir hatten sowohl den Rollator als auch den Rollstuhl dabei. Das war bei Lufthansa überhaupt kein Problem – beide Hilfsmittel wurden kostenlos transportiert 💪 Bei vielen anderen Airlines ist das übrigens genauso, aber fragt sicherheitshalber vorher nochmal bei eurer Fluggesellschaft nach 😉
Barrierefreiheit in den USA
Ich war ehrlich gesagt positiv überrascht, wie barrierefrei viele Orte in den USA sind – zumindest dort, wo wir unterwegs waren 😊.
Zum Beispiel: Überall gab es abgesenkte Bordsteine. Wirklich überall. Ich habe keinen einzigen Übergang ohne Absenkung gesehen – was für ein Unterschied zu vielen deutschen Städten 😅.
Auch die Restaurants, in denen wir waren, waren alle gut mit dem Rollstuhl erreichbar. Und das, obwohl wir uns vorher keine barrierefreien Lokale rausgesucht hatten. Wir sind einfach reingegangen – und es hat immer geklappt 😊.
Eine kleine Geschichte am Rande: In einem kleinen Diner habe ich gefragt, ob es eine barrierefreie Toilette gibt – so wie ich das aus Deutschland kenne. Die Bedienung hat die Frage erst gar nicht richtig verstanden. Denn: In den USA schreibt ein Gesetz (ADA) vor, dass öffentliche Einrichtungen – also auch Restaurants – barrierefrei sein müssen 📜. Offenbar hatte noch nie jemand danach gefragt, weil es dort einfach selbstverständlich ist 🙌.
Auch das Hotel, in dem wir gewohnt haben, hatte ein großzügiges barrierefreies Zimmer. Mit viel Platz zum Wenden, einer Übungsstange am Bett und extra Material, das man für Transfers oder die Pflege nutzen kann 🛏️.
Was mir außerdem aufgefallen ist: Die meisten Toiletten hatten nur einen Haltegriff – meist an der Wandseite. Für mich hat das gut funktioniert, aber je nach persönlicher Einschränkung kann das eine Umstellung sein. Auf dem Foto hier seht ihr, was ich meine 👉.
Und noch ein Pluspunkt: Die Busse, die ich gesehen habe, waren alle barrierefrei – mit Rampen oder Liften und Platz für Rollstühle 🚌. Auch das macht das Reisen vor Ort um einiges entspannter 😊.
Unser Mietwagen – groß, größer, amerikanisch
Wenn man in den USA unterwegs ist, braucht man natürlich einen vernünftigen Mietwagen – und den hatten wir 😄. Unser Fahrzeug war wirklich riesig – so groß, dass es auf manchen Parkplätzen sogar das größte Auto weit und breit war 😅. Und das will in den USA wirklich was heißen!
Offiziell war der Wagen für 6 Personen ausgelegt – plus ordentlich Stauraum. Wir waren allerdings meist nur zu viert unterwegs, aber trotzdem hatten wir einen Rollstuhl, einen Rollator, 4 große Koffer und zwei komplette Golfgepäck-Sets dabei 🧳. Und das alles hat problemlos reingepasst 🚗💨. Wirklich beeindruckend, wie viel Platz so ein Auto bietet.
Auch wenn er auf den ersten Blick vielleicht überdimensioniert wirkt, war der Wagen für uns perfekt: komfortabel, geräumig und sehr angenehm zu fahren 😊. Gerade wenn man mit Hilfsmitteln reist, ist es einfach wichtig, dass man nichts quetschen oder stapeln muss – das war hier absolut kein Problem 🙌.
Auf unseren Fotos sieht man übrigens ganz gut, wie riesig der Wagen wirklich war 📸. Wenn wir irgendwo geparkt haben, war es oft so, dass unser Auto ein gutes Stück größer als alle anderen war – typisch amerikanisch eben 😄.
Atlanta
Unsere Reise hat in Atlanta begonnen – eine richtig spannende Stadt, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist 😊.
Wir haben im EVEN Hotel übernachtet, und das war wirklich toll 👍. Am Anfang hatten wir ein etwas kleineres Zimmer, aber später bekamen wir ein sehr großes, barrierefreies Zimmer mit viel Platz und guter Ausstattung 💙.
Auch kulinarisch war Atlanta spannend: Wir haben mehrere barrierefreie Restaurants ausprobiert – ohne vorher gezielt nach Barrierefreiheit zu suchen. Und es hat einfach funktioniert 🙌. Vom Preisniveau her ist Atlanta übrigens deutlich teurer als Deutschland – das sollte man im Hinterkopf behalten 💸.
Ein echtes Highlight war unser Besuch der World of Coca-Cola und des Georgia Aquariums 🐬. Bei Coca-Cola könnt ihr Cola- und Fantasorten aus der ganzen Welt probieren – manche schmecken super, andere eher… speziell 😄. Beide Attraktionen waren sehr barrierefrei zugänglich – mit Aufzügen, breiten Wegen und freundlichem Personal 😊.
Savannah
Auf dem Weg nach Hilton Head Island haben wir einen Zwischenstopp in Savannah gemacht 😊. Die Stadt gehört zu den geschichtsträchtigsten Orten in den USA – und genau so sieht sie auch aus: viele alte Gebäude, historische Plätze und noch einiges an Kopfsteinpflaster 🏛️.
Wir sind am Fluss entlanggeschlendert und haben in einem kleinen Restaurant direkt am Wasser gegessen 🍽️. Gleich daneben gab es eine öffentliche, barrierefreie Toilette – super praktisch, wenn man mit Hilfsmitteln unterwegs ist 🚻.
Leider habe ich an Savannah nur mäßige Erinnerungen, denn dort ist mein Rollstuhl kaputt gegangen 😕. Aber gerade in diesem Moment habe ich gemerkt, wie gut die Infrastruktur in den USA ist 💡. Uns wurde ziemlich schnell geholfen. Wir haben den abgebrochenen Stift mit einem Eisenkleber geflickt – und das hat erstmal gut gehalten 💪.
Hilton Head Island
Hilton Head Island ist eine kleine Insel an der Küste, ganz in der Nähe von Savannah 🌴. Ein besonders schöner Ort auf der Insel ist Harbour Town – ja, der Name ist Programm 😄. Dort liegen unzählige Yachten, es gibt gute Restaurants und sogar einen kleinen Laden, der das ganze Jahr über Weihnachtsdeko verkauft 🎄. Generell ist Hilton Head Island eher gemütlich – mit einem ganz besonderen, fast schon eleganten Flair 🌞.
Unser Ferienhaus
Unser Ferienhaus auf Hilton Head Island war wirklich ein Glücksgriff 😊. Wir waren dort als Gruppe unterwegs und hatten richtig viel Platz – das Haus war im Erdgeschoss größtenteils barrierearm, sodass ich mich gut zurechtgefunden habe 💪. Nur die Toilette im unteren Bereich war etwas klein – aber es hat trotzdem funktioniert 🚻.
Ein echtes Highlight war unser eigener Pool & Whirlpool 🌊. Es gab zwar ein paar Stufen und mit dem Rollstuhl war das nicht ganz einfach 😅. Aber: Mit ein bisschen Hilfe war es machbar, und allein das Gefühl, einen eigenen Pool zu haben, war großartig 🏖️.
Am schönsten fand ich aber unsere Terrasse 🪵. Sie lag ruhig, mitten zwischen Bäumen, war angenehm schattig und einfach richtig schön gelegen 🌿. Und das Wichtigste: Es gab einen Grill, den wir natürlich fleißig genutzt haben 😋. So lässt sich Urlaub wirklich genießen!
Strand
Besonders schön war die Nähe zum Strand 🏖️. Es gab einen barrierefreien Weg, und wir waren in etwa fünf Minuten dort – zu Fuß oder mit dem Rollstuhl. Der Sand war an der Wasserlinie schön fest, sodass man gut mit dem Rollstuhl fahren konnte 💪. Der Weg dorthin war allerdings ein bisschen mühsam 😅. Aber es hat sich gelohnt: Ich habe dort viele Bilder vom Sonnenaufgang gemacht 📸.
Einmal haben wir sogar Delfine am Strand gesehen 🐬. Davon gibt es leider kein Foto – aber man muss ja nicht immer das Handy griffbereit haben. Ich habe den Moment einfach nur genossen 😊.
Tierwelt
Schon morgens wurden wir von Vogelgezwitscher geweckt 🐦. Ein süßes Eichhörnchen hat uns mehrfach besucht – und einmal sogar ein waschender Waschbär 🦝. Natur pur!
Ein kleines Highlight für mich: Ich habe dort zum ersten Mal einen echten Spotttölpel gesehen 😍. Ich dachte früher, das sei eine Erfindung aus Die Tribute von Panem. In Wirklichkeit ist das aber die Spottdrossel, und ja – die können tatsächlich Umweltgeräusche und andere Tiere nachahmen 🎶. So cool!
Und noch etwas, was viele nicht wissen: In der ganzen Umgebung dort leben Alligatoren in freier Wildbahn 🐊. Also: Augen auf in der Natur 😉
Abreise
Unsere Abreise erfolgte wieder über Atlanta – auch diesmal mit einem Direktflug nach Frankfurt ✈️.
Wir sind mit Discover Airlines geflogen 😊. In der App haben wir uns vorab für etwas mehr Komfort entschieden und einen kleinen Aufpreis für die Premium Economy Class bezahlt 💺.
Und das hat sich wirklich gelohnt 💯. Die Sitze waren richtig bequem, mit viel Beinfreiheit und einer angenehmen Atmosphäre 🙌. Ehrlich gesagt: Manche andere deutsche Airlines könnten sich davon ruhig eine Scheibe abschneiden 😉.
Fazit und für wen ist das was?
Ich war ehrlich überrascht, wie gut die Barrierefreiheit in den USA funktioniert 😊. An vielen Stellen war es sogar besser als in Deutschland – ob bei Toiletten, Zugängen oder der Hilfe am Flughafen ✈️.
Natürlich lief nicht alles perfekt (mein Rollstuhl hatte z. B. in Savannah einen Aussetzer 😅), aber die Hilfsbereitschaft vor Ort und die Infrastruktur waren richtig gut. Für mich war das ein großes Stück Unabhängigkeit – und genau das wünsche ich auch anderen Menschen mit Mobilitätseinschränkung 💙.
Diese Reise ist ideal für:
- Rollstuhlnutzer:innen, die sich ein bisschen mehr Abenteuer zutrauen wollen
- Menschen, die gern individuell reisen, aber trotzdem eine gewisse Grundsicherheit schätzen
- Alle, die Natur, Stadtleben und ein bisschen Strand verbinden möchten 🌿🏙️🏖️
Ich selbst bin mit MS und teils einseitiger Lähmung unterwegs – und trotzdem hat diese Reise wunderbar funktioniert 😊. Wenn du also überlegst, trotz Einschränkungen (oder mit Hilfsmitteln wie Rollator oder Rollstuhl) in die USA zu reisen, kann ich nur sagen:
Trau dich! Es lohnt sich. 💪
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